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Der deutsche Name Lakritze geht auf das lateinische glycyrrhiza für süß zurück.
In Mitteleuropa kennt man Lakritze als Heilmittel seit dem Mittelalter es wurde zu Lakritzestangen und Talern verarbeitet. Schon in der Antike war das Süßholz als Heilpflanze bekannt.
Der berühmte Philosoph Theophrastos von Eresos (um 350 v.Chr.) erwähnt bereits gegen Husten. Römische Soldaten führten immer Lakritze mit sich, um ein Mittel gegen Husten zur Hand zu haben. Außerdem wurde es als Durstlöscher verwendet.
Heutzutage findet man das Süßholz vor allem als Lakritze, aber auch oft in Mischtees.
Diese Wurzelausläufer werden ausgegraben, anschließend werden sie gewaschen, geschält und an der Sonne oder im Backofen getrocknet. Die getrocknete Wurzeln kann man kleinschneiden und als Tee oder Tinktur zubereiten.
Falls man selber Lakritze herstellen will, kocht man die Wurzeln aus, lässt den entstandenen Saft bei niedriger Hitze eindicken. Aus dem entstandenen Sirup können Lakritzestangen gegossen, die noch trocknen müssen, bis man Stangen hat. Selbst gemachte Lakritzestangen sind natürlich nicht mit den Lakritze-Süßigkeiten aus dem Supermarkt zu vergleichen.
Echtes Süßholz (Glycyrrhiza glabra) gehört in die Unterfamilie der Schmetterlingsblütler innerhalb der Familie der Hülsenfrüchte.
Süßholz ist eine mehrjährige, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 50 bis zu 100 Zentimetern erreicht. Im Frühjahr treibt die Wurzel neue Stängel mit zahlreichen unpaarigen Fiederblättern aus. An jedem Blatt wachsen bis zu 17 ovale Fiederblättchen.
Die bläulich violetten Schmetterlingsblüten erscheinen zwischen Juni und Juli. Aus den Süßholz-Blüten entwickeln sich bis zum Herbst die Samen. Die Samen stecken in rötlichen Schoten.
Süßholz ist im Mittelmeerraum und im mittleren Asien heimisch. Es wird sowohl in Spanien, Frankreich und Italien als auch in Russland angebaut.Es wächst bevorzugt an warmen Standorten auf tiefgründigen Böden. Die langen Wurzelausläufer der Süßholzpflanze sind das eigentliche „Süßholz”, das im Herbst geerntet wird.
Süßholz enthält Glycyrrhizin, ein Gemisch aus Kalium und Calciumsalzen der Glycyrrhizinsäure, das der Lakritze ihren Geschmack verleiht und etwa die 50-fache Süßkraft von Rohrzucker besitzt.
Süßholzwurzel wirkt aufgrund der enthaltenen Saponine, vor allem der Glycyrrhizinsäure, auswurffördernd, schleimverflüssigend und schleimlösend. Bei Süßholzextrakten wurde eine antibakterielle und fungizide und antivirale Wirkung nachgewiesen. Typische Anwendungsgebiete sind Husten und andere Erkrankungen der oberen Atemwege.
Bei Gastritis und Magengeschwüren findet die Süßholzwurzel ebenfalls Anwendung. Es lindert krampfartige Magenprobleme, sorgt für die Abheilung kleiner Magengeschwüre und bekämpft Infektionen im Magen. Bei der Verdauung hilft das Süßholz auch, weil es ein wenig abführend wirkt. In Ostasien wird es in Kombination zur Behandlung von chronischen Leberentzündungen und der Leberzirrhose eingesetzt. Für Glycyrrhizin wurde eine antivirale Wirkung bei Hepatitis A und C belegt.
Süßholz erhöht den Blutdruck, was bei Patienten mit niedrigem Blutdruck erwünscht sein kann ist bei Bluthochdruck-Patienten unerwünscht. Außerdem kann es zu Wassereinlagerungen kommen da Süßholz die Ausscheidung von Natrium (Kochsalz) hemmt und die Kalium-Ausscheidung fördert. Die Wirkung von kaliumsparenden Diuretika kann durch große Mengen Süßholz verändert werden. Manche Herzglykoside wirken stärker im Zusammenhang mit Süßholz. Patienten, die unter Bluthochdruck, Kaliummangel, Leberzirrhose oder chronischer Hepatitis leiden, sollten daher kein Süßholz anwenden.
In der Naturheilkunde ist Süßholz eine ganz besondere Heilpflanze für die Blutreinigung. Es fördert nämlich nicht einfach die Nierentätigkeit, wie die meisten anderen Blutreinigungskräuter, sondern er hilft den einzelnen Körperzellen dabei, ihre Abfallstoffe auszuscheiden. Dadurch reinigt das Süßholz das Gewebe.
Süßholz kann man als Tee, Tinktur oder Honig gegen Husten aller Art einnehmen und hilft auch beim Abnehmen, weil es Abfallstoffe, die beim Abnehmen vermehrt entstehen, aus den Geweben schleust und für die Entsorgung durch die Nieren vorbereitet und gegen Heißhunger hilft, wenn man Süßholzstengel kaut. Auch gegen Rauchgelüste bei der Rauchentwöhnung kann das Kauen an Süßholzstangen helfen. Getrocknete Süßholzstangen werden auch zur Zahnpflege gekaut, wobei neben den enthaltenen Inhaltsstoffen auch die Eigenschaft des Holzes zum Tragen kommt, beim Kauen am Ende stark auszufasern und so eine natürliche Zahnbürste zu formen.
Die Temperatur ist neutral bis kühl, der Geschmack süß, reizlindern und tonisierend mit leicht bitterer Geschmackskomponente. Die Hauptanwendung in der chinesischen Medizin ist es die anderen Zutaten in einer Rezeptur auszugleichen, zu harmonisieren und in ein Gleichgewicht zu bringen, daher ist die Süßwurzel das am häufigsten eingesetzten Mittel der chinesischen Medizin. Es ist ein befeuchtender, reizlindernder Entzündungshemmer und dient der Behandlung von Schleimhautentzündungen der Atemwege und des Darmtraktes. Ist ein Tonikum der Nebennierenrinde, stärkt und stabilisiert die Herzfunktion und entgiftet. Als Beispiel lässt sich Süßholz zusammen mit Ingwer in einer Rezeptur bei Erschöpfung und Depression einsetzen.
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