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Bereits im Altertum wurde der Acker-Schachtelhalm in der Heilkunde als Lieferant von Kieselsäure geschätzt, Dioskurides lobt seine blutstillende Kraft, und Plinius der Ältere behauptet über ihn sogar, dass die blutstillende Kraft so groß sei, dass es genüge, ihn bloß in der Hand zu halten. Sebastian Kneipp machte den Acker-Schachtelhalm als Heilpflanze wieder bekannt, er setzte ihn ein zur Behandlung von Störungen bei der Wundheilung und gegen Rheuma und Gicht. Sein lateinischer Name setzt sich aus equus (Pferd) und seta (schwanz) zusammen, offenbar wegen der feinen Zweige.
Acker Schachtelhalm auch Zinnkraut, Pferdeschwanz, Schaftheu oder Scheuerkraut genannt, ist eine Pflanzenart aus der Klasse der Schachtelhalme (Equisetopsida).
Vor ca. 400 Millionen Jahren war der Schachtelhalm baumgross und bevölkerte riesige Wälder zusammen mit Riesenfarnen und Moosen. Wie diese so hat auch der Schachtelhalm keine Blüten sondern vermehrt sich durch Sporen.
Im Frühjahr ist der erscheint zunächst der Fruchtkörper des Schachtelhalms, eine blassgebliche stengelartige Pflanze, die nach kurzer Zeit verschwindet. Später wachsen dann grüne Sommertriebe, die früher, wegen des hohen Gehaltes an Kieselsäure, gerne zum Putzen von Metall verwendet wurden, woher auch der Name Zinnkraut kommt.
Die sehr reichlich in die Zellwände eingelagerte Kieselsäure dient der Festigkeit der Pflanze und übernimmt hier die Funktion des Holzstoffs Lignin bei anderen Pflanzen.
Vegetative Vermehrung erfolgt durch unterirdische Ausläufer, aber auch durch das Verschleppen und Anwachsen einzelner Rhizomstücke. Der Acker-Schachtelhalm ist daher oft ein lästiges Acker- und Gartenunkraut und nur sehr schwer zu bekämpfen.
Der Acker-Schachtelhalm besiedelt Äcker, lehmig feuchte Wiesenränder, Gräben und Böschungen und hat eine sehr weite Verbreitung auf der Nordhalbkugel bis zu 1700 m Meereshöhe.
Ackerschachtelhalm wirkt zusammenziehend, blutstillend, wassertreibend, kräftigend, gewebefestigend und schleimlösend. Innerlich wird er wird zur Durchspülung bei bakteriellen und entzündlichen Erkrankungen der Nieren und Harnwege und bei Nierengries verwendet. Er eignet sich auch zur Behandlung von chronischem Husten und zur Ausschwemmung von Ödemen. Auch in der Arthrosemedizin finden Konzentrate erfolgreich Anwendung. Wegen des hohen Kieselsäuregehaltes wird dem Acker-Schachtelhalm in erster Linie eine stärkende Wirkung auf das Bindegewebe zugeschrieben, er soll den Stoffwechsel und die Durchblutung fördern und blutstillend sein. Er zeigt leicht harntreibende, abschwellende und immunstimulierende Effekte und stärkt das Verdauungssystem. Weiterhin wird er wird daher zum Stillen von Blutungen aller Art verwendet, bei schlechtem Bindegewebe, Haarausfall und brüchigen Finger- und Zehennägeln. Zur Blutstillung eignet sich am besten der frische Pressaft.
Äußerlich verwendet man Schachtelhalmkraut beispielsweise bei der Behandlung schlecht heilender Wunden, in Bädern bei Erfrierungen, Durchblutungsstörungen, Schwellungen nach Knochenbrüchen, rheumatischen Beschwerden sowie bei Wundliegen.
Der Schachtelhalm ist als Voll-, Teilbad, Wickel oder Auflage geeignet. Dazu wird je nach Bedarf eine größere Menge Tee gekocht.
Als Bad wird der Tee mit Wasser verdünnt. Für ein Vollbad muss man ca. 150 g Schachtelhalm rechnen.
Wickel und Auflagen, z.B. bei Ekzemen, Geschwüren usw. werden in den Tee getaucht und auf die betroffenen Stellen aufgelegt. Sitzbäder bei Ischias oder Bandscheibenbeschwerden, Wickel, auch über Nacht bei Entzündungen im Nagelbereich.
Auch in der Kosmetik werden Extrakte des Acker-Schachtelhalms besonders zur Stärkung des Bindegewebes, zur Entzündungshemmung, Hautstraffung, Durchblutungsförderung und einer zusammenziehenden Wirkung wegen verwendet. Auch gegen fettiges Haar wird Schachtelhalm in der Kosmetik eingesetzt.
Von März bis April können Sie die grünen, nadelförmigen Blätter und die Stengel als Zutat in Kochgemüse verwenden. Die in dieser Jahreszeit noch weichen Teile der Pflanze haben einen herben Geschmack. Des weiteren können Sie diese Pflanzenteile bis in den August hinein zur Teezubereitung nutzen und einen Vorrat für den Winter trocknen. Die zarten Teile wie auch die Sporenträger-Kolben eignen sich als Füllung in Aufläufen, roh als Salatbeigabe, als Pfannengemüse ähnlich den Pilzen zubereitet oder als Beilage in Suppen. Die kleinen Wurzelknollen des Acker-Schachtelhalmes können in Gemüsegerichten mitgekocht oder gleich an Ort und Stelle (nach der Säuberung) roh gegessen werden. Erntezeit für die Knollen: September bis März.
Wird Blase, Niere, Lunge und Dickdarm zugeordnet, die thermische Wirkung ist neutral bis kühl. Sein Geschmack ist bitter und süß. Er ist ein Nieren-Yin Tonikum. Leitet Feuchtigkeit und Hitze aus dem Körper und löst Qi Stagnationen im unteren Erwärmer. Er klärt Feuchtigkeit um das Sehen zu verbessern.
Auf einen viertel Liter Wasser gibt man einen Teelöffel getrocknetes Kraut und lässt es einen halben Tag ziehen oder überbrüht es und lässt eine halbe Stunde ziehen. Es können bis zu drei Tassen täglich getrunken werden.
Der Sumpfschachtelhalm (Equisetum palustre) sieht dem Acker-Schachtelhalm (Equisetum arvense) sehr ähnlich. Bisher sind Vergiftungserscheinungen vorwiegend bei Tieren beobachtet worden, die nach dem Genuss von Sumpf-Schachtelhalm taumeln, Zuckungen im Gesicht zeigen und sehr schreckhaft sind. Der Sumpfschachtelhalm enthält das Alkaloid Palustrin und Enzyme, die einen Vitamin-B1-Mangel hervorrufen.
„Gute Schachtelhalme“ haben keine braunen Stellen; die braunen Stellen sind ein Hinweis darauf, dass der betroffene Schachtelhalm leicht giftig ist! Kann Ackerschachtelhalm nicht eindeutig identifiziert werden ist es besser die Finger weg zu lassen.
Inhaltsstoffe sind etwa 10 % Kieselsäure und die als therapeutisch wirksam bekannten Bestandteile Flavonoide, Pflanzensäuren, Glykoside, Kalium und Carbonsäuren.
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